Was für ein Gewinn ist es, genau zu wissen, welche Farbpalette „deine“ ist. Egal, ob es um Mode oder unsere Haarfarbe geht: Wenn wir wissen, was uns steht, sehen wir viel frischer und strahlender aus. Die richtige Farbe kitzelt das Beste aus dir heraus. Um dich bei deiner Suche nach „deinen“ Farben zu unterstützen, haben wir Typberaterin Frollein Wundertüte gebeten, uns einen kleinen Einblick in die Typenlehre zu gewähren.
(Ein Text von Janet Reichardt, dem frollein Wundertüte)
Farben haben immer einen Effekt. Sie können dich strahlen lassen, aber auch das Gegenteil bewirken. Vielleicht hast du es ja selbst schon erlebt: Das Kleidungsstück, das an der Stange einfach traumhaft aussah, passte anprobiert überhaupt nicht zu dir? Genauso verhält es sich bei der Haarfarbe bzw. dem Haare färben: Das Bild auf der Verpackung zeigt eindeutig die Wunschhaarfarbe, nur auf dem eigenen Kopf wirkt sie irgendwie „falsch“. Dabei ist sie natürlich nicht falsch, sondern nur nicht das Richtige für deinen Typ. Aber woran liegt das?
Verantwortlich dafür, wie Farben an dir wirken, ist ein biologisches Pigment, Melanin genannt. Es besteht aus gelblichen und schwarzen Komponenten. Das Mischungsverhältnis, der beiden sorgt für die Farbe unserer Haut, unserer Augen und unserer Haare.
Wir alle kommen mit der für uns „richtigen“, harmonischen Mischung auf die Welt. Und während wir die Augen- und Hautfarbe (mal abgesehen von Kontaktlinsen, Sonnenbädern oder Solariumbesuchen…) nicht beeinflussen können, dürft ihr eure Haarfarbe jederzeit einbeziehen, wenn ihr Lust auf eine Typveränderung habt.
Warm oder kühl. Was sagt euer Gefühl?
Bereit? Dann lasst uns doch einmal herausfinden, was euch steht und welcher Typ ihr seid! Der erste Blick geht zu eurer Handgelenksinnenseite, denn die verrät schon einiges.
Scheinen die Pulsadern bläulich/ violett durch und deine Haut ist eher hell? Dann bist du ein kühler Farbtyp und Farben aus diesem Spektrum stehen dir am besten. Blau- und Grau-Töne dürften an dir ziemlich gut aussehen.
Schimmern die Adern eher grünlich bis gelblich? Dann solltest du zu warmen Farbtönen wie gelb oder braun tendieren.
Dasselbe Farbschema greift, wenn es um die Haarfarbe geht. Helles Blond und aschige Komponenten stehen den kühlen Farbtypen, rötliche Nuancen eigenen sich hervorragend für warme Farbtypen.
Hallo Frühling
Die Sonne kitzelt die Nase, die ersten Blumen blühen und auch die ersten Liegestühle wandern wieder in den Garten: Jawohl, der Frühling ist da. Und der Frühlings-Typ ist ein ganz besonderer Typ.
Es gibt ihn nicht so häufig, denn der warme, goldene Schimmer wird eher selten vergeben. Daher ist es umso wichtiger, dass er weiß, was ihm steht, denn die falschen Farben erzeugen eine starke Reaktion im Gesicht und beim Gegenüber.
- Haut: Der Frühlingstyp hat eine helle und zarte Haut, oft mit Sommersprossen verziert. Auf Sonneneinstrahlung reagiert dieser häufig empfindlich und ziemlich gerötet. Im Sommer, wenn sich die Frühlingstyp-Haut an die Sonne gewöhnt hat, darf er/ sie sich aber über einen goldigen Teint freuen.
- Augen: Andere Farbtypen lesen jetzt besser nicht mit, denn „Team Frühling“ hat schon echt ein paar Highlights abbekommen. Der Frühlingstyp blickt in der Regel durch Augen in einem warmen Farbton auf die Welt. Türkis, Goldgrün, Blaugrau mit gelblichen Sprenkeln, Bernsteinbraun oder Mittelbraun mit goldenen Einschlüssen. Ja, das sieht genauso schön aus, wie es klingt
- Haare: Als Kinder waren die Frühlingstypen oft „Füchse“. Zu erkennen an einem Rotblond von heller bis dunklerer Farbgebung. Mit zunehmendem Alter lässt diese rötlich Färbung oft nach, verschwinden tut sie aber nie ganz. Die Sonne lässt den goldenen Schimmer immer wieder durchblitzen. Und das sieht einfach toll aus.
Die dunkle Seite der Macht? Definitiv nicht deine. Zu deiner hellen Haut und den hellen Augen lässt dich der starke Kontrast durch eine dunkle Haarfarbe unnatürlich blass wirken. Bleib lieber sichtbar mit einer Haarfarbe, die zu dir passt! Deine Kopfhaare sind ja nicht allein. Deswegen lasse die von dir gewählte Haarfarbe nicht zu sehr von deinen Augenbrauen und Wimpern abweichen. Zu wenig Farbharmonie lässt deinen Look sonst schnell künstlich wirken.
Deine Homebase auf der Farbpalette? Alles mit einem goldenem oder rötlichem Grundton.
Und was ziehst du jetzt am besten an? Auch bei der Wahl der passenden Kleidung gibt es für den Frühlingstypen natürlich einiges zu beachten. Die „richtigen Farben“ spielen vor allem eine Rolle, wenn du sie nah am Gesicht trägst. Das betrifft Oberteile, Schals, Kleider und Mützen. Bei allem, was darunter liegt, darfst du dich austoben und die Farben tragen, die dir gefallen.
Sunshine, Summer-Time
Als Sommertyp kannst du dich im Prinzip nicht verstecken. Denn mit deinem hellen Teint bist du schneller zu identifizieren, als die Temperatur in der warmen Jahreszeit ansteigt. Wenn man an Bullerbü denkt oder auch an die skandinavischen Länder, hat man schnell eine Idee vom klassischen „Sommertypen“. Jedoch gibt es auch hier Ausnahmen. Dunklere Haare, dunkle Augen und fehlende Sommersprossen. Ja, auch die gibt es unter den Vertretern des Sommertypen.
- Haut: Ist sie zart und durchscheinend? Schimmert sie bläulich an den Handgelenken? Besticht und bezaubert sie durch rosigen Teint und eine insgesamt helle, blasse Haut? Dann sind wir hier richtig. Nicht, dass da Missverständnisse aufkommen: Auch der Sommertyp trägt durchaus Sommersprossen (Irgendwo muss der Name ja schließlich herkommen…). Diese wirken aber eher braunrosa bis rosa und stechen nicht ganz so sehr heraus. Es gibt den Sommertypen übrigens auch mit kühl wirkender, olivfarbener Haut. Kontraste ziehen sich ja bekanntlich an. Für alle Sommertypen und sonstige Freunde des Sommers gilt: CREMT EUCH GUT EIN! IMMER! Einige von euch sind vermutlich sowas wie „Hauttyp Null“ und sehr, sehr empfindlich. Aber auch hier gilt: Ausnahmen bestätigen die Regel und verbrennen seltener. Zum Glück!
- Augen: Schauen wir durch die Augen eines Sommertypen, schauen wir durch Augen, die für gewöhnlich Zart- Grau, Graublau, Blau oder Graugrün sind. Aber auch haselnussbraune oder dunkelbraune Augen findet man bei der dunkleren Variante des Sommertypen. So abwechslungsreich wie die Jahreszeit an sich!
- Haare: Und was ist mit den Haaren? Da fangen wir am besten mit deinen Kinderfotos an. Warst du weißblond und siehst deinem Kinderfoto heute kaum noch ähnlich? Das liegt daran, dass unsere Haarfarbe immer mehr nachdunkelt, je älter wir werden. Da wird aus Weißblond schnell Dunkelblond mit allen Schattierungen über Aschblond bis hin zu Aschbraun. Goldene Strähnen zur Sommerzeit sind bei diesem Jahreszeitentyp inklusive. Leider erfreuen sich Aschblond und Co. keiner besonders großen Beliebtheit, dabei steht genau diese Farbe den Sommertypen besonders gut. Einfach mal ausprobieren!
Wie sehen deine Farben aus?
Denk mal an ein leckeres Eis im Sommer: Zitrone, Pistazie, Erdbeere, genau das sind deine Farben! Alles was blaugrundig, hell, pudrig oder pastellig daherkommt, ist wie für dich gemacht. Gibt es das in deinem Kleiderschrank? Auch für den Sommertypen gilt: Es zählen vor allem die Kleidungsstücke, die nahe am Gesicht getragen werden. Was das angeht, haltet ihr euch am besten an die Aufzählung von oben. Was den Rest angeht: Tobt euch aus!
Styling ist silber, Herbst ist gold
Und zwar pures Gold. Schließlich zeichnet sich der Herbsttyp, genau wie der Frühling durch seine güldene Erscheinung aus. Stell die einen Spaziergang durch einen Herbstwald vor und schon hast du die Farbpalette dieses Farbtypes vor deinem inneren Auge. Er kommt, so wie der Frühlings-Typ nicht allzu oft vor und verdient schon allein deswegen unsere ungeteilte Aufmerksamkeit. Viele Herbsttypen erkennen ihre Farben nicht, da sie – aufgrund der immer leicht gebräunten Haut – auf den ersten Blick in jedem Outfit gut aussehen. Ein weiteres Problem liegt darin, dass Herbstfarben in der Mode nicht immer leicht zu finden sind. Da wühlt man schon mal lieber auf anderen Jahreszeiten-Tischen, obwohl die perfekten Farben dort gar nicht zu finden sind.
- Haut: Ist die hell, fast weiß mit einem Hauch von Rosa? Tummeln sich Sommersprossen auf deiner Nase? Oder hast du eine warmgrundige Haut, die rötlich bis goldbraun daherkommt? Meistens vertragen die Herbsttypen die Sonne nicht so gut (insbesondere die mit der hellen Haut), aber es gibt aber auch Ausnahmen, nämlich die, die eine wunderschöne goldene Bräune annehmen und diese noch eine ganze Weile über den Sommer hinaus mit sich spazieren tragen. Beneidenswert.
- Augen: Die Augen sind auch beim Herbst-Typ Trumpf. Und Braun schlägt alles. Diese wunderschöne Augenfarbe ist beim Herbsttyp in allen Facetten vertreten. Es geht von Bernstein über Rotbraun, Haselnuss, Dunkelbraun bis hin zu Schwarzbraun. Eine schöner, als die andere. Grüne Augen gehören farblich auch in den Herbst und kommen moos-, dunkeltürkis-, avocado- oder olivfarben daher. Der gelbe Melaninunterhautton findet sich hier auch in goldenen Sprenkeln in der Iris wieder. Very special und wunderhübsch anzusehen! Wenn ihr hingegen mit einem (oder zwei) blauen Augen davon gekommen seid, gehört ihr, was die Farblehre angeht, definitiv nicht in den Herbst. Davon unabhängig dürft ihr euch darin gerne wohlfühlen.
- Haare: Was die Haare angeht, wird es tricky. Der Herbsttyp versteckt sich, so wie das Herbstlaub, in vielerlei Farben. Es kann Braun, rot oder auch, Honig- oder aschblond sein, dadurch ist die erste Einschätzung schwierig. Eines der wichtigsten Erkennungsmerkmale: Unter Sonneneinstrahlung entsteht ein rot-goldener Schimmer, der nicht zu übersehen ist. Alle Arten von rötlichen Tönungen sind bei diesem Farbtyp besonders effektiv. Denn sie entfalten schnell ihre Wirkung und sehen einfach wunderbar herbstlich aus und wirken einfach harmonisch.
Welche Farben trägt der Herbsttyp?
Stichwort „goldener Herbst“. Der verrät schon so ziemlich alles. Denke doch mal an den herbstlichen Wald mit seinem bunten Blätterdach und der ganz besonderen Atmosphäre. Die Farben darin stehen dir besonders gut. Es sind erdige, warme Töne mit einer besonderen Farbtiefe, die ohne viel Leuchtkraft auskommen. Die hellste Farbe ist beispielsweise ein senffarbenes Gelb.
Auch bei der Wahl der passenden Kleidung gibt es für den Herbsttypen einiges zu beachten. Im Herbst punktet deine Kleidung natürlich nicht nur durch Optik, sondern auch durch den wärmenden Wohlfühlfaktor. Eine gute Idee also, dass du dir Mützen, Schals, wärmende Pullover, Cardigans und Co. In DEINEN Farben schnappst. Auf diese Weise kannst du den Herbst golden machen, auch wenn du dich für leuchtendes Zinnoberrot entscheidest. Stilbrüche sind auch beim Herbsttyp nicht nur ausdrücklich erlaubt, sondern auch erwünscht. Vier Jahreszeiten. Viel Platz für Kreativität!
Winter-Blues – Nicht mit mir!
Der Wintertyp lässt sich märchenhaft leicht erklären. Denkt doch mal an Schneewittchen und die sieben Zwerge. Eine Haut so weiß wie Schnee, Lippen so rot wie Blut und Haare, so schwarz wie Ebenholz. Diese Beschreibung charakterisiert den Urtyp des Winters ganz gut.
Der Wintertyp mit seiner vornehmen Schneewittchen-Blässe und der Allergie gegen Kernobst ist bei uns weit verbreitet und findet sich in den unterschiedlichsten Ausprägungen wieder. Auch wenn es sich mit dem Bild von kargen Winterlandschaften kaum unter einen Hut bringen lässt: Jetzt kommen nach dem zurückhaltenden Herbst endlich wieder Farben ins Spiel. Und zwar nicht irgendwelche Farben, sondern die von der klaren, kalten, knalligen Sorte. Und davon gerne mehr, denn um so besser kommt der eher blasse Wintertyp zur Geltung.
- Haut: Ist an deiner Haut ein olivfarbener Unterton zu erkennen? Scheinen deine Adern am Handgelenk bläulich durch? Ist deine Haut eher dicker, so dass die Farbe eher schwierig zu erkennen ist? Das alles ist für den Wintertypen genauso charakteristisch wie ausgeprägte Augenringe. Gemein, oder? Wird aber dadurch relativiert, dass dieser Typ im Sommer schneller braun wird als alle anderen. Man kann ihm quasi dabei zusehen.
- Augen: Der Wintertyp hat alle Augenfarben auf Lager. Dominant sind jedoch dunkle Nuancen wie Braun, Dunkelblau, Dunkelgrün oder Dunkelgrau. Schaut man einmal tief hinein, bleibt an der Augenfarbe kein Zweifel, denn diese sticht aus dem Rest des Auges auffällig heraus. Ein guter Hinweis, ob ihr zu diesem Farbtyp gehört, oder eben nicht.
- Haare: Erwartungsgemäß dunkel. Von hellem, aschigem Braun bis hin zu Tiefschwarz ist da jede Nuance denkbar. By the Way: Wintertypen mit sehr dunklem Haar ergrauen oft schneller als andere Haartypen. Das erledigen sie dafür aber auch deutlich würdevoller und sehen so „versilbert“ fast immer klasse aus. Die Winter- Mischtypen haben diese Neigung nicht so deutlich, bei ihnen kommt das Grau erst in der späten Mitte des Lebens zum Tragen.
So bunt kann Winter sein
Die Winter-Farbpalette ist wirklich besonders farbenfroh. Eine verdiente Entschädigung für das eher karge Vorkommen bunter Akzente in dieser Jahreszeit. Bitte unbedingt beachten: Bleibt als Wintertypen bei den kühlen Farben. Die dürfen so intensiv und klar sein, wie es euch gefällt.
Und zum Schluss nochmal richtig gute Nachrichten: .Alle aus dem Team Winter können hemmungslos Schwarz tragen, die heimliche „Lieblingsfarbe“ aller. Schwarz geht immer und überall und lässt sich noch dazu großartig kombinieren. Und mit diesem Vorteil könnt ihr mit Herzenslust Akzente, Kontraste und modische Statements setzen und werdet dabei immer toll aussehen. Farbe hier, Schwarz da. Die Kombination aus beidem lässt den Wintertyp förmlich strahlen!
Fa(rb)zit
Jetzt hast du jede Menge über Farbtypen und darüber erfahren, was ihnen am besten steht. Das heißt aber keinesfalls, dass du dich nur noch an Farben aus „deiner“ Palette bedienen sollst. Es schadet nie, zu wissen, was einem am besten steht. Aber das Leben ist bunt. Und dein Auftritt darf es auch sein. Viel Spaß mit allen Farben, die du magst!
SEI DU SELBST- DAS STEHT DIR AM BESTEN!
Dein Frollein Wundertüte